Der Auslandshund - Anders aber besonders
Den etwas anderen Hund kennen und verstehen lernen

Die besondere Herausforderung mit Auslandshunden
Wenn man sich für einen Hund aus dem Tierschutz entscheidet, sollte man sich bewusst sein, dass man ein echtes Überraschungspaket adoptiert. Ganz gleich, wie sehr sich der vermittelnde Verein bei der Beschreibung des Hundes bemüht – der Hund, der bei euch ankommt, wird immer anders sein.
Warum ist das so?
Viele Hunde aus dem Ausland haben die Welt, wie wir sie kennen, nie kennengelernt. Alltägliche Geräusche und Reize wie ein Haarfön, eine Klingel, ein Staubsauger oder das Herabfallen eines Tellers oder Schlüssels sind für diese Hunde völlig unbekannt.
Die Welt, in der wir leben, ist für diese Hunde oft viel zu viel – teils unnatürlich und überwältigend.
Eine unbekannte Welt
Die Hunde, die wir aus dem Ausland aufnehmen, haben meist auf der Straße oder in Tierheimen gelebt, wo es nur um das Überleben ging. Viele dieser Hunde haben nie die Möglichkeit gehabt, sich mit den alltäglichen Dingen des Lebens auseinanderzusetzen.
Wie soll ein Hund, der so wenig Sozialisation erfahren hat, in unserer schnelllebigen und reizüberfluteten Welt zurechtkommen?
Die Sozialisierungsphase – eine der wichtigsten Phasen im Leben eines Hundes
Die Sozialisierungsphase ist entscheidend für das spätere Leben eines Hundes. In dieser Zeit lernt er, wichtige Erfahrungen zu verarbeiten und mit verschiedenen Reizen, Umweltfaktoren, Artgenossen und Menschenumzugehen. Fehlen diese wichtigen Eindrücke und Erfahrungen, kann der Hund in seinem späteren Leben Schwierigkeiten haben, mit neuen Situationen umzugehen. Reizarmut kann dazu führen, dass dem Hund die nötigen Lösungswege und Verhaltensmuster fehlen.
Der Umgang mit Auslandshunden
Deshalb kann das Zusammenleben mit einem Auslandshund oft schwieriger sein, als man es sich vorgestellt hat. Diese Hunde möchten uns nicht das Leben schwer machen – sie können es einfach nicht besser. Sie haben viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, nie erlebt und empfinden sie als bedrohlich oder verängstigend.
Verständnis ist der Schlüssel
Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Hunde nichts dafür können. Wenn sie Angst zeigen oder sich in bestimmten Situationen anders verhalten als erwartet, ist dies eine Folge der mangelnden Erfahrungen, die sie im Ausland gemacht haben.
Der Weg mit einem Auslandshund
Die Entscheidung, mit einem Auslandshund zu leben, erfordert Geduld, Zeit und die Bereitschaft, auch mit den Herausforderungen umzugehen. Der Weg ist oft holprig, manchmal schwierig, und kann einen an die eigene Belastungsgrenze bringen. Doch dieser Weg ist auch besonders und einzigartig.
Wenn man sich dieser Herausforderung stellt, sollte man keine hohen Erwartungen oder unerreichbare Ansprüchean sich selbst und den Hund stellen. Stattdessen ist es wichtig, Schritt für Schritt mit viel Ruhe, Geduld und Verständnis voranzukommen.
Der Lohn der Mühe
Auch Auslandshunde haben ein Zuhause verdient – und wenn man sich bewusst auf diesen Weg einlässt, kann man die treuesten und loyalsten Freunde gewinnen. Es wird ein Weg der gemeinsamen Entwicklung und der gegenseitigen Unterstützung, der sich in einer tiefen, besonderen Bindung manifestiert.